Geschichte |
Seit Urzeiten
trachtete der Mensch danach, sich die in Freiheit lebenden Tiere nutzbar zu
machen. Die Jagd hatte das Ziel, Nahrung herbeizuschaffen. In den
Steppenlandschaften unserer Erde war dies recht schwierig, und man kam auf
den Gedanken, sich der Raubvögel zu bedienen, sie abzurichten, so dass sie
für den Jäger das Wild schlugen.
Schon lange vor Christi Geburt kannten die
Völker in Assyrien, Ägypten, China, Japan, Indien und Zentralasien die Kunst
mit Falken zu jagen. In Europa wurde bereits im 5. Jahrhundert vom gallischen
Adel mit Falken gejagt. Die Berührung mit dem vorderen Orient während der
Kreuzzüge brachte die Falknerei in Europa zu ihrer größten Blüte. Aber sie
blieb ein Vorrecht des Adels. Friedrich von Hohenstaufen war ein
leidenschaftlicher Falkner, der sogar ein Buch über die Falknerei (De arte venandi cum avibus) geschrieben hat, dessen Grundregeln zum Teil heute noch
in der Falknerei Gültigkeit haben.
Nach der Erfindung der Schusswaffen
geriet die Falknerei mehr und mehr in Vergessenheit. Der Falkner jagt heute
nicht, um große Strecke zu erzielen, sondern das Zusammenspiel zwischen
verschiedener Tiere bei der Jagd erleben zu dürfen.
So wird die Falknerei heute noch
besonders im Arabischen Raum sehr stark betrieben, man verwendet dort
hauptsächlich Sakerfalken und Wanderfalken zur Jagd auf Houbara, Hasen und
Gazellen, wobei letztere in Kompanie mit Salukis (Orientalischer Windhund) erbeutet werden.
Im Asiatischen Raum kommen
hauptsächlich Steinadler, Habichte, Gerfalken und Sakerfalken zur
Verwendung, wobei die Jagd mit dem Adler auf Wölfe und Saiga (Antilopenart) besonders spektakulär ist.
In Europa werden je nach Gelände und
Beute die verschiedensten Greife eingesetzt, so kommen die verschiedenen
Großfalkenarten (Wanderfalke, Sakerfalke, Gerfalke, Lannerfalke,
Luggerfalke) in den offenen Flächen in Kompanie mit dem Vorstehhund (meist
English Pointer oder Setter) zur Jagd auf Flugwild zur Verwendung.
Steinadler werden meist zur Jagd auf Haarwild (Hasen, Fuchs und Reh)
verwendet. Habichte werden meist im Busch und Waldgebieten auf Haar- und
Flugwild in Kompanie mit Stöberhunden verwendet. |
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